Update: Pierre Lamely, der Kreisgeschäftsführer der AfD, hatte den Verein „Fulda stellt sich quer“ verklagt (Streitwert: 30.000 Euro), weil er der Meinung war, wir hätten mit der Pressemitteilung seine Persönlichkeitsrechte verletzt. Das Landgericht Fulda hat die Position von „Fulda stellt sich quer“ in einem aktuellen Urteil bestätigt und sieht unsere Aussagen von der Meinungsfreiheit gedeckt.
(Siehe dazu die Fuldaer Zeitung vom 7.5.2021 »Landgericht weist Lamelys Antrag zurück. AfD-Politiker unterliegt im Streit um Text von »Fulda stellt sich quer«.«)
Nach dem Prozess gegen das ehemalige AfD-Mitglied Toni Reinhardt ist nun das schriftliche Urteil veröffentlicht worden. Nach dem ausführlichen Geständnis und schweren Vorwürfen gegen führende Personen des AfD-Kreisverbands Fulda durch den Verurteilten fordert der Verein „Fulda stellt sich quer“ (FSSQ) weitere Konsequenzen. „Vor allem die Vorwürfe gegen den AfD-Kreisgeschäftsführer Pierre Lamely sind erheblich und reichen von Bespitzelungen bis hin zu Mitwissenschaft. Das kurze Statement der AfD, in dem die schweren Anschuldigungen ihres ehemaligen Mitglieds als Fantasiegeschichte abgetan werden, sind völlig ungenügend“, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Fulda stellt sich quer“.
Nach dem der Verein Anfang 2017 einen Auftritt von Björn Höcke in Fulda verhindert hatte, folgte ein wochenlanger Psychoterror gegen den FSSQ-Vorsitzenden Andreas Goerke. Aufgeklärt wurde bislang nur die Tat Reinhardts, der sich bei einem Polizeinotruf als Andreas Goerke ausgab, wahrheitswidrig erklärte, seine Ehefrau erschossen zu haben und dadurch einen Polizeieinsatz auslöste. Vor Gericht erklärte der Verurteilte, die Adresse und Telefonnummer Goerkes von Pierre Lamely erhalten zu haben. Außerdem gab er an, sich ihm wenige Tage nach seiner Tat anvertraut zu haben.
„Wenn diese Geschichte stimmt, dann hätte sich der AfD-Kreisgeschäftsführer Lamely der Mitwissenschaft strafbar gemacht. Zudem sind die übrigen Taten gegen unseren Vereinsvorsitzenden, die nicht minder schwerwiegend sind, immer noch nicht aufgeklärt. Ganz offensichtlich kommt dieser Psychoterror ebenfalls aus dem rechten Spektrum. Wir fordern den AfD-Kreisverband Fulda auf, die Geschehnisse lückenlos aufzuklären und die nötigen Konsequenzen daraus zu ziehen. Wenn sich diese Geschichte auch nur in Teilen bewahrheitet, dann muss Lamely seinen Hut nehmen“, so die stellvertretende Vorsitzende, die deutlich machte, dass dieses Kapitel für ihren Verein längst nicht abgeschlossen und die Aufarbeitung der Geschehnisse im vollen Gange sei. Es dürfe nicht sein, dass Menschen wie Andreas Goerke, die sich für die demokratischen Grundwerte einsetzen und Zivilcourage zeigen, derartigem Psychoterror ausgesetzt würden.