Eigentlich haben wir es doch alle geahnt. Und die Querdenker hatten sich selbst ja prophetisch als „zweite Welle“ bezeichnet. Jetzt hat die Wissenschaft, zu der die Quatschdenker bekanntlich ein ambivalentes Verhältnis haben, bestätigt, was zu erwarten war.
So schreibt der SWR auf seiner Website: „Zwei „Querdenker“-Demonstrationen im November 2020 haben laut einer Studie zur starken Verbreitung des Virus in Deutschland beigetragen. An der Studie waren das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim und die Berliner Humboldt-Universität beteiligt. Die Forscher haben zwei Querdenker-Demos in Leipzig und Berlin unter die Lupe genommen. Die Forscher untersuchten dazu auch die Inzidenz-Entwicklung in den Landkreisen, aus denen die Demonstranten mit Bussen zu den Demos anreisten. Ergebnis: Bis Weihnachten habe es einen deutlichen Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz in diesen Landkreisen gegeben. Die Wissenschaftler schätzen, dass 16.000 bis 21.000 Covid-19-Infektionen hätten verhindert werden können, wenn diese beiden Demos nicht stattgefunden hätten.“ (SWR Aktuell: Studie: Mehr Infektionen durch „Querdenken“-Demos)
Wir fragen uns seit Wochen, warum die Inzidenz in Fulda so abnorm hoch lag und liegt. Vielleicht hat dies ja dieselben Gründe. Seit Monaten predigen Katharina S. aus Eichenzell und der EX-SPD-Mann Bernd H., dass Covid 19 harmlos sei, man keine Masken brauche und dass man sich privat ruhig treffen könne, denn die Einschränkungen seien ja nur „dringend empfohlen“.
Die ZEW-Studie zeigt sehr deutlich, dass das individuelle Verhalten, also die Frage, ob man Abstandsregeln beachtet und eine Mund-Nasen-Bedeckung trägt, einen großen Einfluss auf die öffentliche Gesundheit haben kann.
Insgesamt fassen Martin Lange und Ole Monscheuer, die Autoren der Studie, ihre Ergebnisse wie folgt zusammen: „Diese Studie untersucht, wie COVID-19-Leugner zu neuen Coronavirus-Infektionsraten beitragen. Unsere Ergebnisse informieren die laufende Debatte über die Bedrohung der öffentlichen Gesundheit, die von Menschen ausgeht, die die Gefahren von COVID-19 leugnen, und dokumentieren ihre mangelnde Bereitschaft, sich an COVID-19-Minderungsstrategien zu beteiligen. In der zweiten Infektionswelle in Deutschland, als das individuelle Verhalten zu einem wichtigeren Faktor bei der Eindämmung der Krankheit wurde, kam es in Orten mit einer hohen Konzentration von COVID-19-Leugnern zu einem stärkeren Anstieg der COVID-19-Fälle.
Darüber hinaus zeigt unsere Ereignisstudie große negative Konsequenzen für die öffentliche Gesundheit, wenn sich COVID-19-Gegner bei Massenkundgebungen versammeln. Unsere kausalen Schätzungen deuten darauf hin, dass zwischen 16.000 und 21.000 COVID-19-Infektionen hätten verhindert werden können, wenn die lokalen Behörden zwei groß angelegte Proteste gegen die COVID-19-Politik unterbunden hätten. Diese Erkenntnis unterstreicht die Gesundheitskosten, die entstehen, wenn man COVID-19-Leugnern erlaubt zu protestieren, ohne dass es (durchsetzbare) Strategien zur Eindämmung des Coronavirus gibt. Darüber hinaus unterstreichen diese Ergebnisse den Konflikt zwischen bürgerlichen Freiheiten und öffentlicher Gesundheit, der die meisten Regierungen auf der ganzen Welt derzeit konfrontiert sind. Da die Kosten für die öffentliche Gesundheit, die mit diesem Konflikt verbunden sind, für politische Entscheidungsträger nur schwer zu beurteilen sind, geben unsere Schätzungen einen Hinweis auf ihre Größe. Insgesamt dokumentiert unsere Studie, dass eine radikale Minderheit ein erhebliches Risiko für die gesamte Bevölkerung darstellen kann. Angesichts der schwerwiegenden negativen Folgen für die öffentliche Gesundheit, die in dieser Studie berichtet werden, täten die politischen Entscheidungsträger gut daran, mehr Aufmerksamkeit auf die Ursachen für Überzeugungen und Verhaltensweisen zu richten, die für die Gesellschaft schädlich sind. Verstärkte Bemühungen, größeres Vertrauen in Institutionen, Politiker und wissenschaftliche Erkenntnisse zu fördern, könnten ein Weg sein, solche Spaltungen zu überwinden, die die öffentliche Gesundheit und den gesellschaftlichen Zusammenhalt bedrohen. (Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version))
Hier gehts zur Studie:
http://ftp.zew.de/pub/zew-docs/dp/dp21009.pdf