
Auf dieser Website wollen wir Fuldaer Bürger:innen Gelegenheit geben, ein Statement für Demokratie und Solidarität und gegen Coronarebellen und Querdenker abzugeben.
Wir sind Fulda, demokratisch und solidarisch!
Professor Dr. Karim Khakzar, Präsident der Hochschule Fulda

Es ist entscheidend für unsere Demokratie, dass sich die Mehrheit der Gesellschaft engagiert und aktiv für unsere Werte einsetzt und falls nötig auch ihre Stimme erhebt. Auch wenn in letzter Zeit ein anderer Eindruck entstanden sein könnte: Die meisten Menschen setzen im Umgang mit der Pandemie auf belegbare Erkenntnisse. Erkenntnisse, die uns unzählige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedensten Ländern der Erde liefern.
Dazu gehört auch, dass uns Impfungen schützen – als Individuum wie als Gemeinschaft. Fast vier Milliarden Menschen sind inzwischen weltweit geimpft. Noch nie gab es so viele Daten, die uns klar belegen: Ohne Impfung ist das Risiko im Falle einer Infektion schwer zu erkranken oder gar zu sterben um Größenordnungen höher. Es ist ein großes Privileg, in einer Zeit zu leben, in der uns die Wissenschaft auf Basis von Evidenz den Weg aus der Pandemie weisen und viele Menschenleben schützen kann.
Stefan Buß, Stadtpfarrer und Dechant in Fulda

Mir erscheint es wichtig, auf alle Meinungen in der Gesellschaft zu achten und zu hören. Im Vordergrund muss aber die Verantwortung für das Allgemeinwohl der Bürger stehen.
Alles Streben nach individueller Freiheit hat da Ihre Grenze, wo sie dem Allgemeinwohl entgegensteht.
Wir müssen gemeinsam allen entgegentreten, die die derzeitige gesellschaftliche Situation ausnutzen, um Spaltung herbeizuführen.
Wo Feinde der Demokratie oder Vertreter von Verschwörungstheorien dies ausnutzen, müssen wir geschlossen als verantwortliche Bürgerinnen und Bürger dem entgegentreten.
Thomas Sitte, Arzt und Palliativmediziner

Ich selber bin ja 3G. In dieser Reihenfolge: Genesen, Geimpft, Geboostert. Oder eigentlich 4G, Genervt kommt ja noch dazu.
Natürlich wird immer eine laute Minderheit schnell mehr gehört. Umso wichtiger ist es, da ein „leuchtendes Vorbild“ zu geben.
Das geht mit Kerzen wunderbar. Wenn die Kerzen keiner mutwillig löscht, brennen sie auch deutlich länger als die paar Spaziergänger die Stadt an der Nase herumführen.
Heute gebe ich auf #fragdensitte noch im Videokommentar meinen Senf dazu: https://youtu.be/VUvMqNhzjV4
Birgit Kömpel, SPD-Unterbezirksvorsitzende und ehemalige Bundestagsabgeordnete

Seit knapp zwei Jahren begleitet uns nun die Pandemie Covid 19. Zahlreiche Menschen haben sich infiziert und einige sind daran sogar gestorben. Wir alle kennen inzwischen Menschen in unserem Umfeld, die COVID 19 infiziert waren oder sind und die teilweise auch an den Langzeitfolgen, sprich Long Covid, leiden.
Mir ist unbegreiflich, wie Menschen diese Gefahr für uns alle leugnen und so tun, als ob der Staat und die Behörden sich diesen Virus einfach ausgedacht haben oder gar Bill Gates dahinter steckt – oder was es sonst noch für wilde Theorien innerhalb der Querdenkerszene gibt.
Die meisten Menschen aber – und das macht mich froh – zeigen sich solidarisch und lassen sich impfen, um damit ihre Mitmenschen und sich selbst vor einer Ansteckung mit dem Virus zu schützen. Wünschen wir uns nicht alle, dass wir alle möglichst bald wieder ein normales Leben führen können? Dafür ist enorm wichtig, dass wir eine hohe Impfquote erreichen und nicht etwa teilweise ohne Masken und Abstand “Spazieren” gehen, um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren.
Dr. Heiko Wingenfeld, Oberbürgermeister der Stadt Fulda

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
ich danke allen, die heute ein Zeichen setzen, um für den gesellschaftlichen Zusammenhalt einzustehen und der Opfer der Pandemie zu gedenken.
Unsere Demokratie ist eine Errungenschaft, die keineswegs selbstverständlich ist. Wir alle sind gefordert, für die Werte des Grundgesetzes einzustehen.
Dabei steht die Würde des Menschen an erster Stelle. Bei all unserem Denken und Handeln sind wir alle dazu aufgefordert, durch ein respektvolles Miteinander die Achtung der Menschenwürde zum Ausdruck zu bringen.
Angesichts einer zunehmenden Aggression und Gereiztheit in Ton und Inhalt sowohl im realen Leben als auch in den sozialen Medien möchte ich an alle appellieren, auch bei unterschiedlichen Meinungen den gegenseitigen Respekt zu wahren.
Auch die Regeln des Versammlungsrechts in unserem Rechtsstaat verdienen Respekt. Nur wer sich selbst an Regeln hält und die Rechte anderer nicht verletzt, kann glaubhaft für eigene Freiheitsrechte eintreten.
Ich danke allen Ordnungskräften und der Polizei, die auch in diesen Tagen für unsere Demokratie einstehen. Und ich danke Ihnen Allen, die sich heute für eine freiheitliche Gesellschaft, für Solidarität und für Mitmenschlichkeit einsetzen.
Silvia Brünnel, Landtagsabgeordnete von Bündnis 90 / Die Grünen

Wir leben in Frieden und Freiheit. Dass unser demokratischer Rechtsstaat von einigen Bürger*innen als Diktatur verunglimpft wird, dafür fehlt mir jedes Verständnis. Es verhöhnt geradezu die Menschen, die heute noch in Diktaturen Opfer von Menschenrechtsverletzungen werden.
Jene Bürger*innen, die mit „Corona-Diktatur“-Schildern durch die Straßen gehen, sollten sich bewusst sein, mit wem sie – Seite an Seite – demonstrieren und sollten sich zudem die Frage stellen, ob Rechtspopulisten und Extremisten die Pandemie nicht möglicherweise zur Verbreitung ihrer Ideologie nutzen.
Wir dürfen an dieser Stelle aber auch nicht vergessen, dass sich die große Mehrheit in unserem Land solidarisch verhält, wissenschaftlichen Erkenntnissen und seriösen Informationen vertraut und verantwortungsvolle Entscheidungen trifft. Ja, eine Covid-19-Impfung minimiert das Risiko eines intensivpflichtigen Krankheitsverlaufs, und auch die notwendigen Corona-Maßnahmen dienen dem individuellen Schutz und dem der Gemeinschaft und nicht der Ausgrenzung.
Wir können die Pandemie gemeinschaftlich bewältigen – mit Vernunft, Respekt, Dialogbereitschaft und einer klaren Abgrenzung zu rechtsextremen Gruppierungen und Ideologien.
Andrea Renner, Alja Epp-Naliwaiko, Omas gegen Rechts Fulda

Mit diesem Plakat laufe ich seit Montag durch die Stadt. Ich hatte es bisher immer auf dem Rücken, weil dann einfacher Laufen ist. Ich bin sehr verblüfft, dass es gar keine Kommentare gibt, schließlich ist es ja nicht klein. Ich war damit beim Arzt und in der Apotheke und habe länger in der Schlange gestanden, nichts. Am Samstag auf dem Markt, nichts. Auf auf der Straße, Bahnhof, Kaufland Parkplatz, Robert Kircherstr., Heinrichstr., Löherstr. usw. keine Reaktion. Ich war Einkaufen mit dem Schild auf dem Rücken bei Denns, weil ich dachte, da müßte doch Gegenwind kommen, nein! Ich dachte es liege daran, dass ich die Reaktion der Leute nicht sehen kann und die mein Gesicht nicht sehen, weil es auf dem Rücken hängt. Deshalb habe ich es heute zum Treffen mit Andrea vorne getragen, da war aber auch nichts. außer dass zwei Herren, die mir an der Ampel in der Petersberger Str. gegenüber standen es offensichtlich lasen, darüber anscheinend sprachen, aber als sie mir beim Rübergehen begegneten, keine Reaktion mir gegenüber zeigten. Irgenwie komisch, so gar keine Rückmeldung! Eine Freundin meint, die Leute schämen sich für mich.
Na ja, ich werde es morgen bei der Demo auch tragen, auch wenn es schon etwas dunkel ist.
Andreas Goerke, Vorsitzender von Fulda stellt sich quer

Wir alle wissen, dass die Bekämpfung der Pandemie eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Sie kann nur gemeinsam bewältigt werden. Wir alle sollten solidarisch die weltweite Impfkampagne gegen das Coronavirus SARS-Cov-2 unterstützen und das staatliche Impfangebot annehmen. Der Weg aus der Pandemie geht vor allem über eine flächendeckende Impfung. Wir müssen solidarisch den Menschen gegenüber sein, die täglich ihr Leben riskieren um Menschen zu retten und zu schützen.
Wenn der Einzelne nur an das eigene EGO denkt, zerstört er das gesellschaftliche Zusammenleben. Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des anderen begrenzt wird. Es gibt auch ein Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit, und das muss der Staat schützen. Es kann nicht akzeptiert werden, dass die gesamtgesellschaftlichen Anstrengungen zur Eindämmung des Coronavirus und die Entbehrungen durch das verantwortungslose Handeln einer Minderheit schlecht geredet werden. Wir müssen auf die Empfehlungen der Wissenschaft vertrauen, um größeren Schaden von allen Menschen abzuwenden. Die Idee der Solidarität ist uralt, aber jetzt – in dieser schwierigen Zeit – müssen wir die Solidarität als gemeinsame Waffe in der Pandemie einsetzen. Wir haben das große Glück, in einer freien, friedlichen und demokratischen Gesellschaft zu leben. Viele Jahrhunderte wurde für unsere Demokratie gekämpft, viele Menschen haben für unsere Demokratie ihr Leben gelassen. Deshalb gilt es jetzt, unsere Demokratie gegenüber denen zu verteidigen, die sie mit den Füßen treten und sie als Diktatur bezeichnen.
Marie-Louise Puls, Sprecherin von Bündnis 90 / Die Grünen Fulda

Sich solidarisch verhalten und impfen zu lassen ist eine Option. Mit Rechten, Neo-Nazis und Reichsbürger*innen spazieren gehen, darf niemals eine Option sein.
Werner Althaus, Caritas-Bereichsleiter Soziale Dienste

„Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt“ (Immanuel Kant).
Das Überwinden der Pandemie ist eine soziale Aufgabe, in der der Individualismus zurückgenommen und die Solidarität (oder Nächstenliebe) stärker in den Vordergrund genommen werden sollte.
„Ich will mich nicht impfen“ ist eine zutiefst unsolidarische Äußerung, weil sie nicht das Wohl des Anderen im Blick hat.
Gemeinsames Statement der GRÜNEN JUGEND Fulda, Jusos Fulda, Linksjugend solid Fulda und Fridays for Future Fulda

Schon seit Monaten versammeln sich in Fulda samstags und montags hunderte Menschen um gegen die Corona-Maßnahmen und Schutzimpfungen zu demonstrieren – teilweise zu angemeldeten Demos, häufig aber auch ohne Anmeldung und Einhaltung von Auflagen. Dabei geht es auch nicht wie selbst behauptet wird um „Frieden und Freiheit“, vielmehr dienen diese
Demonstrationen stattdessen als Pipeline nach rechts, indem beispielsweise rechte Parteien wie die NPD, die AfD oder der 3. Weg sie als Bühne für ihr faschistisches und menschen-verachtendes Weltbild nutzen.
Als Jugendorganisationen widersprechen wir klar den menschenfeindlichen Forderungen der Querdenken-Bewegung! Wer das Ende aller Maßnahmen fordert, nimmt damit eine Durchseuchung, weitere tausend Tote und die Gefährdung von Kranken und Schwachen in Kauf. Dies wird von den Querdenker*innen teilweise als „Lauf der Natur“ oder gottgewollt betrachtet, was der Ideologie des Sozialdarwinismus entspricht.
Sozialdarwinismus, begründet von Herbert Spencer, meint die Übertragung der Evolutionstheorie Charles Darwins auf die menschliche Gesellschaft. Das Recht des Stärkeren gilt demnach in allen Bereichen der Gesellschaft, die natürliche Selektion gelte also auch bei uns Menschen. Sozialdarwinistischen Argumenten liegt die Annahme zugrunde, dass gesellschaftliche Randgruppen – im Falle der Corona-Krise ältere und kranke Menschen – „überflüssig“ oder „minderwertig“ seien und der Gesellschaft Kosten verursachen würden, ohne selbst einen Nutzen beizutragen.
Deshalb werden sozialdarwinistische Positionen auch als wesentliches ideologisches Element der rechten und rechtsextremen Szene klassifiziert, und deshalb sehen wir das gefährliche
Überlegenheitsdenken der Querdenker*innen als Pipeline nach rechts.
Die Bezeichnung der BRD als „Corona-Diktatur“ und ein Gleichsetzen nicht geimpfter Personen mit verfolgten Jüd*innen während der NS-Zeit, wie es von Anhänger*innen der Bewegung gemacht wird, ist an Widerlichkeit kaum zu überbieten. Hierdurch wird klar, dass die Teilnehmer*innen der Querdenken-Demonstrationen nicht aus einer ominösen „Mitte der
Gesellschaft“ kommen, sondern in überwiegenden Teilen entweder rechtsradikal sind oder kein Problem damit haben, mit rechtsradikalen Menschen Seite an Seite auf die Straße zu gehen.
Dass die Polizei auch unangemeldete und gegen Auflagen verstoßende Aufmärsche gewähren lässt, enttäuscht uns, überrascht allerdings nicht. Es beweist nur ein weiteres Mal, dass die Polizei beim Vorgehen gegen Demonstrierende mit zweierlei Maß misst und offensichtlich auf dem rechten Auge blind ist. Die mittlerweile fast zwei Jahre andauernde Corona-Pandemie muss weiter zum Schutz aller Menschen bekämpft werden. Die aktuell besonders im Hochinzidenzgebiet Fulda stark ansteigende Inzidenz zeigt, dass die aktuellen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung nicht ausreichen.
Während wir unsere Freizeit immer wieder einschränken sollen, müssen Arbeitnehmer*innen und Schüler*innen vielerorts die Gefährdung ihrer Gesundheit durch unzureichende Schutzmaßnahmen in Kauf nehmen. Anstelle eines solidarischen Lockdowns werden des Profit Willens täglich weitere Menschenleben riskiert. Anstatt auf die wissenschaftliche Expertise zu
hören und z.B. Luftfiltern in Schulklassen, tägliche Tests oder kleineren Lerngruppen zu nutzen, setzt man auf alleiniges Lüften und Hoffen. Wir fordern daher weiterhin, Schulen, Universitäten und Arbeitsplätze maximal sicher zu gestalten oder in den Distanzunterricht zurückzukehren und nicht systemrelevante Betriebe bei Lohnfortzahlung zu schließen. Auch die Freigabe der Impfstoffpatente ist schon lange überfällig, um die Pandemie international und solidarisch zu bekämpfen!
Die Corona-Krise nicht auf unserem Rücken austragen!
Solidarischer Lockdown jetzt!
Moritz Bindewald: Kreisschulsprecher für den Landkreis Fulda

Die Pandemie stellt uns seit nun mehr als zwei Jahren vor gesamtgesellschaftliche Herausforderungen – Herausforderungen denen wir unter anderem durch verantwortungsvolles Handeln und konsequentes Impfen hätten schnell begegnen können.
Schüler:innen haben ihre Interessen bereits zugunsten der älteren Generation zurückgestellt als eine persönliche Gefährdung noch nicht einmal absehbarer war. Auch bei der Verteilung der Impfkapazitäten haben wir uns wieder hinten angestellt. Weitere Eingriffe in unsere Freiheit als schlicht notwendig hingenommen.
Viele von uns, die wir seit Anfang der Pandemie zurückstecken, sind nun in Quarantäne – alleine Zuhause. Gleichwertige Beschulung? Fehlanzeige.
Wir verbringen die vielleicht prägendsten Jahre unseres Lebens in Isolation, oft aus Rücksicht auf Familienmitglieder und andere mögliche besonders gefährdete Personen.
Wer nun auf die Straße geht und behauptet Corona existiere nicht, sämtliche Maßnahmen ignoriert und Menschen bedroht, wenn sie sich für Impfungen stark machen – der verlacht das Leid, das unsere Generation in der Pandemie erfahren musste.
Als Gesellschaft müssen wir in dieser Krise zusammenstehen, sie gemeinsam meistern. Ich hoffe und möchte glauben, dass wir das schaffen können; nicht nur in dieser Krise, sondern auch in den darauf folgenden.
Mit freundlichen Grüßen
Moritz Bindewald